Ob Alten- und Pflegeheime sich gegen die Digitalisierung sperren? Nein, sicher nicht. Allerdings erfahren sie häufig erschwerte Beschaffungsbedingungen. Die Gebäude sind häufig schon älter oder stehen unter Denkmalschutz. Dies erschwert die notwendige Ertüchtigung der Verkabelung lässt eine Sanierung und die Ausstattung mit neuen Kommunikationssystemen und neuer Netzwerktechnik zu einer Herausforderung. Zugleich kämpfen viele Altenheime und Seniorenstifte auch mit Personalmangel. Es fehlt vor allem an ausgebildetem Pflegepersonal, aber es werden auch händeringend nach versierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bereich ITK gesucht. Denn ihnen obliegt die Verantwortung, dass sich die Einrichtungen strategisch klug positionieren, sodass die Digitalisierung etabliert wird.

Erforderliche Investitionen gehen gehörig ins Geld. Neue digitale Wege werden dadurch nicht beschritten, schließlich stellt die Digitalisierung hohe Anforderungen an Rechtssicherheit und Datenschutz. Stattdessen setzt man meist auf Altbewährtes und merkt dabei nicht, wie schnell Systeme in die Jahre kommen können. Dadurch gibt es Probleme mit der Kompatibilität, wenn Neues und ggf. auch gesetzlich Vorgeschriebenes ins Netzwerk integriert wird, da die Schnittstellen häufig nicht vorhanden sind. Und so setzen viele Einrichtungen zwangsläufig auf das, was schon mal da ist und zahlen am Ende einen hohen Preis dafür, z.B. indem sie den Anschluss verlieren.

Rücken die Investitionen in den Hintergrund, gehen die Betriebskosten in die Höhe. Denn neben den Investitionskosten gehen auch die Betriebskosten ins Geld. Ersatzteile, die es nicht mehr gibt, müssen aufwendig und zu teilweise marktunüblichen Preisen beschafft werden. Die Beschaffungsvorgänge kosten Zeit und es können längere Ausfallzeiten wichtiger Systeme auftreten. Der Investitionsstau wächst und die Probleme wachsen mit.